Die Passagierin
Mieczysław Weinberg, bis vor kurzem ein Vergessener, schrieb mit seiner 1968 vollendeten, seit 2010 international wiederentdeckten Oper gegen die Verdrängung des Holocaust in der Bundesrepublik ebenso wie in der Sowjetunion an. Dem nicht abbildbaren Grauen in Auschwitz nähert sich sein Werk aus einer doppelten Erinnerungsperspektive: Sie konfrontiert die unfreiwilligen, geschönten und unvollständigen Bekenntnisse einer ehemaligen KZ-Aufseherin mit der von den Häftlingen erlittenen Gewalt.